Die schottische Aufklärung


INHALT
  • die Aufklärung im 18./19. Jh. brachte in Schottland viele Intellektuelle, Dichter, Denker und Erfinder hervor

  • unter den Erfindungen aus dieser Zeit sind u.a. die Dampfmaschine, das Fahrrad und das Telefon

  • viele grundlegende Theorien aus Philosophie, Ökonomiewissenschaft und Naturwissenschaften stammen aus dieser Zeit

  • man nennt diese Periode auch das Goldene Zeitalter

Durch die Landflucht im Schottland (► Highland Clearances) des 18./19. Jahrhunderts sammelte sich die ökonomische und intellektuelle Potenz des Landes in den beiden größten Städten, Edinburgh und Glasgow. Gleichzeitig erfuhren die Universitäten im Süden Schottlands eine neue Flut an Studenten, die vor allem Medizin, Jura und Theologie studieren wollten.

Das führte dazu, dass sich vor allem in Edinburgh und Glasgow während der Aufklärung viele große Intellektuelle sammelten und hervorbrachten. Darunter z.B. der Philosoph David Hume, der Begründer des freien Marktes Adam Smith, der Erfinder James Watt, James Hutton, der Vater der modernen Geographie und die Architektenfamilie Adam.

Die schottische Aufklärung ging einher mit der europäischen Bewegung, die an humanistische und rationale Grundsätze glaubte.

Hier war man jedoch deutlich optimistischer als auf dem Kontinent, war man doch überzeugt, dass der Verstand ausreiche, um Missstände in Gesellschaft und Umwelt zu verändern.

Ganz im Sinne des Rationalismus standen auch hier Empirismus und eine praktische Veranlagung im Vordergrund, mit Fokus auf die ständige Verbesserung, Tugend und dem praktischen Vorteil für Gesellschaft und Individuum.

Die Denker der schottischen Aufklärung stammen dabei aus den verschiedensten Disziplinen: Philosophie, Volkswirtschaft, Ingenieurwesen, Architektur, Medizin, Geologie, Archäologie, Recht, Landwirtschaft, Chemie und Soziologie. 

Der schottische Philosoph David Hume hat die europäische Aufklärung massgeblich mitbestimmt.
Die Newtown von Edinburgh ist das Bankenviertel der schottischen Hauptstadt.

Wie aktiv die schottischen Intellektuellen waren, lässt sich auch heute noch an den zahlreichen Erfindungen ablesen, die ihren Ursprung in der schottischen Aufklärung haben:

  • Dampfmaschine, James Watt(1765)
  • Konzertflügel/Klavierpedal, John Broadwood (1783)
  • Kanalbau, Thomas Telford (1793)
  • Erstes seetüchtiges Dampfschiff der Welt, Henry Bell (1812)
  • Straßenteer, John Loudon McAdam (1816)
  • Heißluftmaschine, Robert Stirling (1816)
  • Regenmantel, Charles Mackintosh (1824)
  • Propeller, Robert Wilson (1827)
  • Fahrrad, Kirkpatrick Macmillan (1839)
  • Luftgefüllter Gummireifen, W.R. Thomson (1845) und John Dunlop (1887)
  • Anästhesie/Chloroform, James Young Simpson (1847)
  • Telefon, Alexander Graham Bell (1876)
  • Penizillin, Alexander Fleming (1928)
  • Farbfernsehen, John Logie Baird (1928)
  • Radar, Robert Watson-Watt (1935)