Angeln in Schottland


INHALT
  • Angeln ist in Schottland ein beliebter Breitensport und ernstzunehmender Wirtschaftsfaktor

  • die schottischen Flüsse und Seen befinden sich meist in Privatbesitz

  • Angler-Geschäfte, Postämter, Touristeninformationen und Hotels verkaufen Lizenzen zum Angelns

  • die Lachssaison beginnt im Februar

An Gewässern und Fischen besteht in Schottland nun wirklich kein Mangel. Unbestreitbar also, daß Schottland mit einigen der besten Angelplätze Europas besticht. Berühmt für seine sauberen Flüsse, Lachse und Forellen, kann man auch Raubfische wie Hechte, Barsche und Aale (coarse angling) und auf Hochsee (deep sea angling) vor der schottischen Westküste angeln. Für Raubfische braucht man in der Fangsaison zwischen Juni und März keinen Angelschein, auch für das ganzjährige Hochseefischen nicht.  In Küstennähe gibt es zahlreiche Fischarten. Vor allem Rochen, Kabeljau und der Heringshai, sowie Makrele, Schellfisch und Leng zählen zu den beliebten Fischarten, die vor der Westküste geangelt werden können. Hochsee-Angelausflüge können bei Veranstaltern im Paket gebucht werden, zusammen mit der nötigen Ausrüstung wie Waders, Angelruten, künstliche Köder und Fliegen.

Das Angeln und Sportangeln ist mittlerweile eine beliebte Freizeitbeschäftigung bei Touristen und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Schottland geworden. Das Angeln in Schottland im Allgemeinen und die Lachs- und Forellenfischerei im Besonderen hat für Schottland einen hohen Stellen- und Marktwert. Die Sportindustrie schafft ca. 5000 Arbeitsplätze und sorgt für einen Jahresumsatz von £100 Mio. Mehr zum Thema Fischerei in Schottland

Fischer beim Angeln in Schottland, wo überwiegend Lachse und Forellen gefangen werden.
Das Fliegenfischen erfreut in den schottische Fluessen grosser Beliebtheit.
Angeln kann man in den zahlreichen Fluessen und Seen von Schottland.
Angelausruestungen in Schottland kann man sich in Angel-Shops ausleihen.

Angelzeiten

Die Lachssaison beginnt Anfang Februar und dauert bis Oktober, die Forellensaison beginnt im März. Beachten sollte man als Angler die Laichzeiten. In diesen Zeiten sollte man die jeweiligen Fische in Ruhe lassen, um die Bestände nicht zu gefährden. Da es mehr als hundert Lachsfang-Regionen in Schottland gibt, die alle ganz unterschiedliche Fangzeiten haben, ist es ratsame, sich vorab gut zu informieren. Für das Fliegenfischen und Hochseeangeln gibt es keine geschlossene Saison.

Fischteiche, in denen in der Regel Regenbogenforellen gefangen werden, haben oft das ganze Jahr geöffnet.

Genaue Informationen zu den einzelnen Revieren, Fischbeständen und Saisonzeiten hält die Broschüre „Fish Scotland“ von Visit Scotland bereit.

Angel-Lizenzen & Regeln

Für das Hochseeangeln und das Angeln von den Küsten aus benötigt man keine staatlichen Angel-Lizenzen und gwöhnlich ist das Angeln im Meer auch kostenfrei. Nur in Ausnahmefällen wird für das Angeln von privaten Molen, Piers und Seebrücken eine kleine Gebühr veranschlagt.

Im Gegensatz zu England und Wales, wo man eine staatliche Angel-Lizenz benögt, ist in Schottland auf Binnengewässern kein staatlicher Angelschein notwendig (ausser in den Borders). Da die meisten der Gewässer allerdings Privateigentum (sogenannte “estates”) sind, benötigt man zum Angeln die Genehmigung des Landeigentümers (“landlord”). In diesem Falle wird das Angeln auf die Anzahl der Personen im Boot oder die Ruten begrenzt. Die Angel-Genehmigungen erhält man im örtlichen Postamt, im Angel-oder Outdoor-Laden (“tackle shop”), manchmal auch im Hotel. Einige Angel-Hotels unterhalten sogar eigene Angelplätze.

Eine Erlaubnis für den Lachs- und Forellenfang kann an prominenten Flüssen wie dem Spey, Dee und Tweed recht teuer sein.

Beat nennt man ein Stück Flußufer im Privatbesitz, von dem geangelt werden darf. Schon 1997 wurde für ein 2km langes Uferstück am Dee £590 000 bezahlt, obwohl dort nur jährlich 22 Lachse anbeißen.

In den oben aufgeführten Läden erhalten Sie auch das dazugehörige Regelinventar: Sonntags ist das Angeln in Schottland oft verboten und auch die Schonzeiten müssen strengstens eingehalten werden. Das Legen von Leinen ist in Schottland ebenso untersagt. Der Angler darf seine Rute also nicht ablegen sondern muss diese die ganze Zeit in der Hand behalten.

Das Regelwerk dient vor allem zum Schutz der Lachse und Forellen, weshalb das sogenannte “game fishing” auch nur mit der Fliegenrute (oft begrenzt auf 2 Ruten pro Angler) erlaubt ist. Die meisten Grossgrundbesitzer unterhalten sogenannte “gillies” (aus der gälischen Sprache für “boy” oder “servant”). Dies sind Jagdhelfer, die das Angeln und Jagen auf den Besitztümern organisieren und überwachen. Diese kann man auch stundenweise buchen, um sich in das Angeln und in die örtlichen Gegebenheiten einführen zu lassen.

Nirgendwo sonst laesst es sich so gut Fischen wie in Schottland.
In den schottischen Highlands kann man an den meisten Seen und Fluesseln angeln.