Highland Games in Schottland


INHALT
  • Volksfeste mit Kultur, Sport, Tanz & Schwerathletik

  • alte Traditionen: Tauziehen, Baumstammwerfen & Hammerwurf

  • Haggis-Schleudern, Dudelsackkapellen  & Highland Tänze

  • 900-jährige Geschichte & Tradition

  • Kiltpflicht für die Athleten

Die Highland Games haben in Schottland eine über 900-jährige Geschichte. König Malcolm III. soll bereits im 11. Jh. seine Clans zum Manöver und friedlichen Wettkampf versammelt haben – die Sieger verleibte er anschließend seiner Elitetruppe ein.  Für viele Jahrhunderte dienten die Highland Games in Schottland dazu, die besten Krieger zu ermitteln und die Kräfte der Männer freundschaftlich zu erproben. Heute sind Highland Games eine Mischung aus Volks-und Sportfest. Fast jede Ortschaft in Schottland richtet in den Sommermonaten von Mai bis September ein Highland Game aus. Das bekannteste ist das Braemar Royal Highland Gathering am ersten Samstag im September.  Königin Viktoria hat die Spiele in Braemar 1843 zum ersten Mal besucht -  seitdem taucht die Königsfamilie, die im nahegelegenen Balmoral Castle ihre Sommerferien verbringt, bei nahezu jedem Spiel auf.

Das weltweit grösste Highland Game ist das Cowal Highland Gathering auf der Insel Bute. Mehr als 3000 Wettkämpfer und mehr als 20 000 Besucher zieht das Sportfest jährlich an.

Für die Schwerathleten besteht dank des schottischen Highland Games Verbandes Kilt-Pflicht.

Dudelsäcke dürfen bei den Highland Games in Pitlochry natürlich nicht fehlen.
Tauziehen gehört zu den traditionellen Wettbewerben der Highland Games.
Zuschauer am Spielrand bei einem Highland Games in Schottland.
Der Schottenrock Kilt wird nicht nur bei Highland Games sondern auch im Alltag gertragen.

Fast jede Ortschaft in Schottland richtet in den Sommermonaten von Mai bis September ein Highland Game aus.

Zu den historischen Sportwettkämpfen der Männer zählen das Tauziehen (tug o’ war), der Hammerwurf (Scottish hammer) und das Baumstammwerfen (tossing the caber). Letztere Disziplin ist oft der Höhepunkt der Wettkämpfe, wobei ein 5 Meter langer und bis zu 70kg schwerer Baumstamm senkrecht angehoben, mit der Schulter in Balance gehalten und so geworfen wird, dass er sich um 180 Grad dreht und auf eine bestimmte und recht präzise Weise – nämlich in der in „12-Uhr-Position“ - aufkommen muss. Die Weite des Wurfs ist dabei unerheblich. 

Für die Schwerathleten besteht übrigens Kilt-Pflicht -  dies hat der schottische Highland-Games-Verband festgelegt. Dieser repräsentiert übrigens mehr als 60 schottische Highland Games und veröffentlicht eine Liste mit allen Terminen.

In den 1970er Jahren began das Haggis-Schleudern als Ulk, hat sich aber aufgrund großer Beliebtheit bei vielen Highland Games durchgesetzt. Den aktuellen Weltrekord hält Lorne Coltart, der seinen Haggis 2011 ganze 66,1 Meter weit schleuderte.

Die Mädchen und Frauen messen sich heute im Highland Dancing, die zu den Stepptänzen gehören und bis ins 19. Jahrhundert nur den Männern vorbehalten waren. Mit karierten Röcken und Strümpfen und filigranem Schuhwerk (ghillies) werden Tänze wie der Highland Fling und Seann Triubhas aufgeführt und von einer Jury bewertet. Auch die Dudelsäcke dürfen natürlich nicht fehlen. Dudelsack-und Trommelkapellen von bis zu 40 Musikern sorgen für lautstarke musikalische Untermalung.

Highland Games findet man übrigens nicht nur in Schottland, sondern überall dort in der Welt, wo die schottisches Diaspora sich niedergelassen hat. In den USA versammeln sich beispielsweise jedes Jahr mehr als 30 000 Menschen zum "Grandfather Mountain", aber auch in Kanada, Indonesien und Brasilien kann man Highland Games beiwohnen.