Glaube & Religion in Schottland


INHALT
  • Christentum als grösste Religion Schottland

  • die Nationalkirche Church of Scotland

  • Islam, Hinduismus und Buddhismus

Wie in vielen anderen europäischen Ländern so verliert auch in Schottland die Religion im Alltag der Menschen immer mehr an Bedeutung. In den Städten ist dies spürbarer als in den ländlichen Regionen. Man kann Schottland also besuchen, ohne mit dem religioesen Leben seiner Einwohner in Berührung zu kommen.

Viele der überraschend zahlreichen und relativ modernen Kirchen Schottlands stammen aus dem 18. und 19.Jahrhundert und wurden mittlerweile in Gemeindehallen oder Wohnhäuser umgewandelt. Die Ruinen einst mächtiger Kathedralen und Abteien sind Besucherattraktionen geworden. Nur auf den Äußeren Hebriden-Inseln spielen Glaube und Religion nach wie vor eine große Rolle.

Christentum

Schottland ist ein protestantisches Land calvinistischer Ausprägung, was im theologischen Fachterminus mit presbyterianisch bezeichnet wird. Laut einer Volksbefragung im Jahre 2011 ist das Christentum in all seinen Variationen mit 54% heute die am stärksten vertretene Religion (2001 waren es noch 64%).

37% der Schottland bezeichnen sich als nicht-religiös (2001 waren es 27%). Stark von der Reformation in Schottland geprägt, wurde im Laufe der schottischen Religionsgeschichte jedweder Prunk und Überfluss abgeschafft, was sich sichtbar vor allem in der Kirchenarchitektur widerspiegelt:

Buntglasfenster, Ikonen, Statuen und Kunstgemälde sind in den presbyterianischen Kirchen Schottlands nicht zu finden.

Aber auch die Liturgie wurde deutlich verändert: der Marienkult spielt in Schottland kaum eine Rolle mehr, und auch Ostern und Weihnachten wurde bis vor 20 Jahren kaum gefeiert.

Nur dort, wo viele katholische Iren eingewandert waren, kannte man das Weihnachtsfest in seiner gebräuchlichen, kontinentalen Form.

Die katholische Religion ist in Schottland eher eine Minderheit.
Die presbyterianische Religion ist die nach Calvin reformierte Kirche in Schottland.
Religion spielt auch heute noch in den laendlichen Regionen Schottlands eine grosse Rolle.

Presbyterianische Kirche

Seit dem 16.Jahrhundert reformiert mit stark puritanisch-calvinistischer Ausrichtung unterscheidet sich die schottische Nationalkirche von der anglikanischen Kirche Englands. Dabei gibt es verschiedene Ausrichtungen der reformierten Kirche.

Den Großteil nimmt die Church of Scotland ein, eine presbyterianisch organisierte Kirche, die 1560 von John Knox nach calvinistischem Vorbild eingeführt wurde.

Obwohl nur 7,5% der Bevölkerung Mitglied der Church of Scotland sind, fühlen sich ihr laut einer Volkszählung in 2011 rund 32% der Schotten zugehörig.

Die Church of Scottland ist demokratisch, ohne große Hierarchien (keine Bischöfe) und durch Gemeindeversammlungen organisiert. Das einzige Amt hat ein gewählter Presbyter (christlicher Gemeindevorsteher) inne. Das Parlament hat dabei keine souveräne Gesetzgebungskraft. 

im 19. Jahrhundert kam es zu einer signifikanten Zersplitterung innerhalb der etablierten protestantischen Kirche, wodurch zahlreiche neue Kirchen in Schottland errichtet wurden. So kommt es, dass es neben der Church of Scotland weitere, aus zahlreichen Abspaltungen entstandene presbyterianische Glaubensgemeinschaften gibt.

Die größte religiöse Gemeinschaft ist als Free Church of Scotland („Wee Frees“) bekannt. Hier hält man sich ganz stark an die Sonntagsruhe.

Vor allem in den eher isolierten Gegenden der schottischen Highlands & Island muss man das Reisen und Übernachten an Sonntagen sorgsam planen, denn jeglische Aktivitäten jenseits von Gottesverehrung und Gebet sind verpönt.

Katholische Kirche

Der zweitwichtigste Glaubensträger ist die katholische Kirche, der sich heute ca. 16% der Schotten zugehörig fühlen.

Die katholische Religion wurde vor allem durch irische Einwanderer und Highlander verbreitet, die aus Irland und den West Highlands in den Süden auswanderten. Die ist der Grund, warun auch heute noch viele Katholiken in Glasgow, auf den Hebriden und in einigen Gegenden der Westküste vertreten sind.

Vor allem im 20. Jahrhundert und in den letzten 20 Jahren hat die katholische Kirche durch Zuwanderer aus Italien, Polen und Lithauen einen großen Zuwachs verzeichnen können.

Andere Religionen

Durch Immigration und höhere Geburtenraten bei ethnischen Minderheiten sind mittlerweile auch andere Religionen in bedeutender Anzahl in Schottland vertreten: 1,4% der schottischen Bevölkerung gehören dem Islam an (ca. 77000 Muslimen), 0,3% dem Hinduismus (ca. 16000) und 0,2% dem Buddhismus (ca. 13000).

Die Sikhs haben ca. 9000 und die Juden ca. 6000 Anhänger.

Bei der letzten Volksbefragung und -zählung gab es übrigens eine Kampagne, die die Leute aufforderte sich als Jedi zu deklarieren: Ungefähr 14.000 Schotten folgten dem Aufruf.

Die Protestantische Religion wird in Schottland durch die presbyterianische Kirche ausgeuebt.