Rohstoffe & Bodenschätze Schottlands


INHALT
  • der Kohleabbau garantierte Schottland einst den wirtschaftlichen Aufschwung

  • Zink-und Eizenerzlagerstätten im Süden von Schottland beschäftigten Tausende Menschen

  • Wanlockhead: Magnet für Goldgräber und Glückssucher

  • Schottland hat reiche Ergas-und Eröl-Vorkommen in der Nordsee

Kohleabbau

Schottland verfügt über große Kohlevorkommen, vor allem im Central Belt – dem industriellen Gürtel zwischen Glasgow, Edinburgh und Dundee.  Das ‚Fife Coalfield‘ um die Stadt Kirkcaldy war lange Zeit eine der Hauptkohlegruben Schottlands mit über 50 Zechen, die von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu ihrer Schließung 1988 operierten.  Die Kohlemine in Longannet, die einst das nahe gelegene Kohlekraftwerk belieferte und damit für die schottische Energiewirtschaft von Bedeutung war, wurde aufgrund einer Überflutung im Jahre 2002 geschlossen und war die letzten Tiefengrube mit einiger Signifikanz in Schottland. Ihre Schließung markierte das Ende schottischer Kohlezechen. Die Kohleminen waren für die Industrialisierung Schottlands von großer wirtschaftlicher Bedeutung, haben aber seit der Deindustrialisierung und den Grubenstilllegungen an Bedeutung verloren. Die wenigen noch bestehenden Tagebaue wurden Anfang 1995 privatisiert.

Das 1984 eröffnete ‘National Mining Musem’ in Newtongrange hat sich die Reste der 1981 geschlossenen Lady Victoria Zeche zu Nutze gemacht und illustriert die Geschichte des schottischen Kohleabbaus.

Durch die Geologie Schottlands begünstigt gibt es neben Kohle vor allem im Süden Schottlands große Zinkerz- sowie Eisenerzlagerstätten, die zum witschaftlichen Aufschwung zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert in Schottlands beigetragen haben. Neben Gold und Silber wurde Blei seit den Zeiten der Römer in Schottland abgebaut, vor allem in Lanarkshire, Dumfriesshire und in den Southern Uplands, weshalb die Könige das Gebiet ‘God’s Treasure House’ (Gottes Schatzkammer) nannten.

Blei wurde früher vor allem für die Haltbarmachung von Nahrung verwendet.

Während die Bleibergwerke nach und nach geschlossen wurden, werden Kalkstein, Ton und Kieselerde weiterhin gefördert.

Gold, Zink, Eisen & andere Minerale

Wanlockhead, der höchstgelegene Ort Schottlands, ist ein Magnet für Goldwäscher. Der Ort nistet in den Lowther Hills und wurde bereits von Römern seines Mineralienreichtums wegen aufgesucht. Jeden Sommer sammelten sich die Bergmänner in Gruppen und schürften nach Zink, Kupfer, Blei, Silber und Gold. Eines des weltweit reinsten Goldes mit 22,8 Karat soll hier gefunden und für die schottischen Kronjuwelen verwandt worden sein. Die Bleiförderung war so üppig, dass sie 80% des britischen Bedarfes deckte. Die erste Siedlung entstand 1680, als der Duke of Buccleuch eine Bleihütte und Arbeitercottages für den ganzjährigen Abbau der Minerale errichten ließ. Der Bergbau wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben.

Aber auch heute noch sind die Goldwäscher unterwegs, natürlich mehr von Abenteuerlust getrieben, denn von ernsthaften Schürfinteressen motiviert.

Der Ort, durch den der Southern Upland Way führt, lebt von diesen Besuchern. Das "Lead-Mining Museum" erzählt vom harten Alltag der Bergarbeiter, der im Straitsteps Cottage real und seltsam greifbar wird. Mit einem ortsansässigen Minenführer lässt sich sogar die Lochnell Mine betreten, die 1710 bis 1860 in Betrieb war. Die Miner’s Library schließlich, 1756 angelegt, ist die älteste Subskriptionsbibliothek im Land.

Erdöl & Erdgas

Schottland hat die größten Ölreserven der EU. 1966 wurde das erste Ölfeld in der schottischen Nordsee entdeckt, seit 1976 wird das Nordseeöl in voller Produktion gefördert. Seit Beginn der Förderung des “schwarzen Goldes”  haben die Förder-, Verarbeitungs- und Serviceindustrien Konjunktur. Zusammen mit reichen Erdgasvorkommen wurde das Öl vor allem vor der schottischen Nordostküste und im Nordosten der Orkney- und Shetland-Inseln gefunden.  Lesen Sie mehr zu Erdöl und Erdgas im Kapitel Energiewirtschaft in Schottland