Machair - Schottlands bunte Dünenweiden


INHALT
  • Wildblumenwiesen an der Westküste

  • einzigartige Biotope

  • fruchtbar und landwirtschaftlich genutzt

Wer die Äusseren Hebriden im Sommer bereist wird eines sicher schwer vergessen: die karibikblauen Meeresbuchten und weißen Strände, die landeinwärts in herrliche Wildblumenwiesen übergehen. Machair nennt man diese flachliegenden, sehr fruchtbaren Küstenebenen mit Dünenweide, die man vor allem auf den Inseln vor der schottischen Westküste findet. Der Name kommt aus dem Gälischen und bedeutet soviel wie sandiges Grassland in Küstennähe, eine Übersetzung, die der Schönheit der Machair nicht annäherend nahekommt. 

Die üppigen Blumenteppiche vor dem türkisblauem Atlantik sind eine von Schottlands wahren Attraktionen.

Machair: einzigartige Biotope

Der Boden von Machair besteht zu 80/90% aus Muschelsedimenten, sowie häufig aus Torf. An der schottischen Ostküste findet man im Gegensatz dazu sogenannte „Links“, die aus mineralischem Sand bestehen. Die basische Wirkung des Muschelsandes und die saure des Torfs neutralisieren sich und bilden ein fruchtbares Nährstoffgemenge. 

Machair sind Duenenweiden mit herrlichen Wildblumen an der Westkueste Schottlands.

Aufgrund des hohen Nährstoffgehaltes kommt es auch, das Machair eine üppige, artenreiche Vegetation und ein breites Spektrum an Tierarten hat. Typische Pflanzen der Machair sind Orchideen, Klee, Gänseblümchen, Butterblumen, Mohn, Spitzwegerich und Klappertopf. Zwischen den Wildblumen tummeln sich Insekten und seltene Vogelarten wie Watvögel, Kiebitze und der seltene Wachtelkönig.

Machair sind eines der seltensten Biotope in Europa, die es so nur in Schottland und Irland gibt.

Die meisten davon findet man auf den Inseln der Äußeren Hebriden. Auf der Insel Tiree, ein sonnenverwöhntes Eiland der Inneren Hebriden besteht fast die Hälfte der Insel aus Machair.

Entstehung der Machair

Machair entstehen durch Sandstürme, wenn also der Wind den Muschelsand landeinwärts  bläst. Im Winter sind große Gebiete der Machair meist überflutet, wodurch sie von Winderosion geschützt sind. Außerdem werden große Mengen an Seetang von den Wellen an Land gespült, die einen natürlichen Meerwall bilden.

Nutzung der Machair

Die Machair werden für die schottische Landwirtschaft genutzt, vor allem für das Crofting. Seit prähistorischen Zeiten haben Menschen Seetang auf den Sanddünen ausgebreitet. Durch diese organische Zugabe wurde der Boden angereichert und gebunden, d.h. durch den Seetang wird die Flüssigkeit gehalten und der Boden somit resistent gegen Windverwehung.

Auch heute noch wird Machair-Land bewirtschaftet und oft mit Hafer oder Roggen bepflanzt.

Anschließend werden die Flächen zwei bis drei Jahre ruhen gelassen. Die landwirtschaftlichen Methoden haben sich heute natürlich geändert, aber immer noch wird Seetang verwendet und im Winter wird mit Viehmist gedüngt.

Machair sind sandige Wildblumenwiesen an den schottischen Westkuesten.