Ostern in Schottland


INHALT
  • in Schottland haben sich nur wenige Oster-Traditionen manifestiert

  • hot cross buns: Rosinenbrötchen vom Bäcker

  • Osterei-Rollen: das Wettrennen um das schnellste Osterei

Ostern ist seit seinen Ursprüngen eine Zeit des Feierns und Schlemmens und auch Schottland bildet mittlerweile – wenn auch in eher abgeschwächter Form - diesbezüglich keine Ausnahme. Das Kalenderdatum von Ostern variiert jedes Jahr, da der Ostersonntag vom Frühlingsvollmond abhängig ist. Alle anderen beweglichen Feste des Jahres werden vom Ostersonntag aus berechnet. Aufgrund der Dominanz der reformierten Religion und Kirche in Schottland, die Feierlichkeiten und jedweden Überfluss nach der Reformation in Schottland erfolgreich verbannt hat, haben sich kaum Osterbräuche erhalten. Die heuzutage zelebrierten “Traditionen” haben sich also erst in jüngster Zeit etabliert zusammen mit einem kommerziellen Interesse an Ostern, das hier in Schottland wie auch andernorts stetig zunimmt. Schon Monate vorher befüllen Supermärkte Regale mit Schokoladeneiern, Osterpralinen, Marschmallow-Hasen und “jelly beans” (bohnenförmige Gummitiere) sowie mit endlosen Variationen an Osterkarten.

Ostern wird dank der Kommerzialisierung in Schottland wieder gefeiert.
Nur wenige Oster Traditionen haben sich in Schottland manifestiert.

Osterbräuche in Schottland

In Schottland wird weder der Gründonnerstag (“Holy Thursday”) noch der Karfreitag (“Good Friday”) wirklich zelebriert bzw. als Feiertag honoriert. Und sogar am Ostermontag (“Easter Monday”) müssen in einigen Regionen Schottlands die Kinder zur Schule gehen. Auch Osterdekorationen sind nicht üblich. Fragt man die älteren Generationen, dann erinnern sich diese gerne daran, am Karfreitag beim Bäcker angestanden zu haben um “hot cross buns” zu kaufen. Diese mit Rosinen und Gewürzen gebackenen Milchbrötchen mit einem Kreuz obenauf wurden vor, um und nach Ostern gegessen und werden in einigen Supermärkten heute das ganze Jahr über verkauft. In der englischen Folklore wird eines dieser Brötchen in der Küche aufgehängt, um diese für den Rest des Jahres vor Feuer zu schützen und das Gelingen des Brotbackens zu garantieren.

Während heute in vielen schottischen Familien das Osterei-Suchen im Vordergrund steht, sonst aber an Ostern nicht viel passiert, ging man früher zur Sonntagsmesse.

Anschliessend zelebrierte die Familien am Nachmittag ein Osteressen, ein sogenanntes “Sunday roast”, das aus Lammbraten oder Schinken bestand. Traditionell servierte man Simnel Cake dazu, ein Früchtekuchen dekoriert mit 11 Marzipanbällen, die die 11 Apostel symbolisieren sollten.

Osterei-Rollen

Kurz vor Ostern (gewöhnlich am Ostersamstag) haben Hausfrauen mit ihren Kindern früher Eier gekocht und eingefärbt. Oft wurden die Eier in Zwiebelschalen gewickelt und gekocht, wodurch sie eine leicht golden Färbung erhielten. Später bediente man sich industrieller Färbemittel.

Die Eier wurden dann am Ostersonntag einen grasigen Abhang hinuntergerollt.

Das Ei, das heil blieb und am weitesten rollte, gewann das Wettrennen.  In den USA ist das Osterei-Rollen bis heute das jährliche Event auf dem Rasen vor dem Weissen Haus und auch in einigen englischen Städten wird die Tradition lebendig gehalten. In Schottland werden nur noch vereinzelt Wettrennen veranstaltet, wie z.B. am Arthur’s Seat in Edinburgh. Gebräuchlicher ist das Verstecken und Suchen von Süssigkeiten am Sonntagmorgen. Manche Eltern erzählen ihren Kindern, dass der Osterhase (“Easter Bunny”) ein Osterkörbchen gebracht hat, das die Kinder nach dem Aufwachen vorfinden.